Per Bus von Singapur nach Malaysia (20.09.)

Da ich mir ein paar Kosmetiksachen aus dem Hotel mitnehmen möchte, träume ich schlecht und bin nicht ganz so erholt, wie gewünscht. Ich mache mir Gedanken, wie ich das alles verpacken und tragen soll. Aber da ich heute per Bus weiterreise, ist es schon mal egal, was so landet. Aber erst mal zum letzten Frühstück, Morning Miss Krauss, fast schon eine liebgewonnene Tradition. Heute frühstücke ich nicht so lange, denn ich muss noch packen und will noch eine letzte Runde über den Pool und das Skydeck bei Tageslicht drehen. Gesagt, getan, und auch wenn es ein toller Ausblick ist, so ist er doch am Abend einfach um Welten besser. Trotzdem wollte ich es auch noch mal bei Tageslicht gesehen haben. Dann gehts zum Packen, klappt alles wunderbar, und zum Checkout. Mit Grab gehts dann zur Bushaltestelle. Im Vorfeld hatte ich mir bei "busonlineticket.com" mein Ticket gekauft. Es war gar nicht so einfach, weil es so viele Anbieter für diese Strecke gibt, und viele haben schlechte Bewertungen. Allerdings frage ich mich, was so die Erwartungshaltungen sind. Ich entscheide mich für die KKKL Group, die vom Kovan Hub abfährt. Um 2 geht mein Bus, um viertel vor 1 gehts vom MBS weg zum Busbahnhof. Aber auch den habe ich mir anders vorgestellt. Es ist zudem ein riesiger Essensmarkt, durch den ich meine Runde drehe auf der Suche nach einem kleinen Büro für den Busanbieter. Aber ich finde nichts und laufe dann zu einem Bus des Unternehmens, wo ein Fahrer ist. Er schickt mich zu einem mini Büro, das man wirklich nicht so schnell finden kann, genau gegenüber des Abfahrterminals "Kovan Hub 206". Dort erfahre ich die Nummer meines Busses und gehe wieder zurück. Um kurz vor 2 gehe ich noch mal zu dem Bus, und dann wird der kleinere dahinter genommen, auf dem etwas anderes steht. Aber mir egal. Laut Ticket wird die Fahrt mit knapp 3 Stunden angegeben. Das soll sich aber als definitiv nicht wahr rausstellen, also immer Vorsicht, wenn das mal jemand macht.
Unsere kleine Reisegruppe, bestehend aus 6 Leuten plus Fahrer, startet mit einem 30-Mann-Bus ganz entspannt in Richtung Melacca, Malaysia. Der Bus ist zwar nicht sonderlich modern und hat auch kein WLAN an Bord, wie oftmals im Internet geschrieben wird, aber hat viel Beinfreiheit und ich schlafe die erste Stunde, bis wir zum Checkpoint kommen, wo man ausreisen muss. Und das ist eine Vollkatastrophe. Es gibt etwa 10 Automaten, alle werden aber auf 2 verteilt, sodass sich ewige Schlangen bilden. Und da dies ein Busterminal ist, stehen in dieser Halle mal locker so um die 300 Leute rum. Und ich mittendrin und lasse mich wild umherschicken. Mein Versuch, die anderen aus dem Bus nicht aus den Augen zu verlieren, ist dadurch leider kläglich gescheitert, weil mir auch keiner gesagt hat, wo ich den Bus überhaupt finde, ob es vielleicht ein Zeitfenster gibt... Wie auch immer. Leider kann ich nicht am Automat ausreisen und soll zu einem Beamten gehen. Herrlich, eine Riesenschlange, bestimmt hundert Leute, steht schon da. Insgesamt gibt es ca. 50 Schalter. Und 2 besetzt. Das kann ich echt nicht fassen. Es dauert unfassbar lange, weil es auch noch irgendwie eine Sonderschlange gibt, durch die ab und an mal jemand darf. Und das dauert dann noch länger. Insgesamt stehe ich da also so um die 1,5 Stunden und werde wirklich sehr nervös, was den Bus angeht. Ich male mir schon die wildesten Sachen aus. Mein Gepäck ist noch darin. Ich werde echt nervös und muss immer wieder mit dem Kopf schütteln, wie wenig Personal hier sitzt. Irgendwann kommt mal eine dritte dazu, aber das macht es dann auch nicht mehr aus. Dann wollen sich noch meine Freunde aus China vordrängeln, mit dem Versuch mir zu erklären, sie müssen zum Bus. Netter Versuch. Da wir am Busterminal sind, und jeder mit dem Bus ankam, muss hier jeder zum Bus. Und dann erkläre ich nur kurz, dass ich keinen vorlassen kann, weil ich selbst wohl die letzte bin, auf die man wartet. Ich werde wie ein Auto angesehen und dann geht mir diese Dame so sehr auf den Zeiger, als sie mir immer weiter auf die Pelle rückt (die Chinesen und ihr Kuschelmodus), dass ich sie ab und zu strafend ansehen muss. Immerhin bin ich selbst sehr unruhig, beruhige mich dann aber, dass ich Geld, Handy und Ausweis ja immerhin hier habe und mein Gepäck schon irgendwie wieder auftaucht, sollte  der Bus weg sein. Ich denke mir zwar, dass man mit dem Prozedere vertraut ist, aber dennoch weiß ich nicht, wie das hier gehandhabt wird. Persönliches Pech? Oder Professionelles Performen? Dann bin ich endlich dran, ganz tapfer um meinen Platz gekämpft und die Chinesin, die zum Bus muss (eieiei, da kann ich immer nur noch weiter den Kopf schütteln) schön hinter mir gelassen. Dann gehe ich raus und suche unter den tausenden Bussen den Bus, mit dem ich gekommen bin. Glücklicherweise habe ich mir in etwa gemerkt, wie er aussieht, und die Nummer mit aufgeschrieben. Alle sind schon drin und mussten auf mich warten, aber ich konnte ja leider nichts dafür. Dann kommt der Fahrer, der wiederum mich gesucht hat, und es geht endlich weiter. Langsam fährt das Adrenalin wieder runter. Wenn das bei der Einreise nach Malaysia auch so ewig dauert, kommen wir nie an.
So ein Chaos bei Ein- und Ausreise wie in Singapur habe ich echt noch nie erlebt. Schlimm. 
Die Einreise jedoch geht ruckzuck, denn es sind etwa 15 Schalter besetzt. Denn alle, die ausgereist sind, wollen ja auch einreisen. Dann noch das Gepäck gescannt und nach ca. 15 Minuten sind alle wieder im Bus und es geht weiter. Mittlerweile haben wir die 3 Stunden überschritten, aber das lag auch am Prozedere. Dann fahren wir weiter, einmal wird noch gestoppt, weil getankt werden muss, dann gibt es noch so eine Pause von 30 Minuten und es geht weiter zum Ziel. Zwischendurch fällt mein Blick öfter mal auf den Fahrer, der Zuckungen hat, sich in jeder erdenklichen Körperöffnung rumbohrt, Pickel an Kopf und Wange drückt und was weiß ich nicht alles. Aber hey, er ist nett. Und ist ja eine lange Fahrt...
Die dann, bei Ankunft, sage und schreibe 7 Stunden gedauert hat, nicht wie angegeben knapp 3. Auf dem "Rasthof" habe ich mich noch mit einer von hier unterhalten, die ihr Brot mit mir teilt, weil ich noch kein Bargeld habe und ich mir nichts kaufen kann, und sie gibt mir noch Tipps für Melacca. Am Busbahnhof dann endlich angekommen werden wir mitten auf der Straße an einem Graben ausgesetzt. Das fängt ja gut an, denke ich mir. Aber klappt alles, dort am Busbahnhof sind zwar schon fast alle Geschäfte zu, aber ich kriege noch Geld, eine Sim-Karte und Fritten bei McDoof. Und dann rufe ich Grab und fahre für 2 Euro zu meinem Hostel. Ein krasser Kontrast: Vom Luxushotel zum Hostel. Aber es ist recht nett, ich habe ein eigenes Zimmer mit Balkönchen, kann sogar noch meine Sachen waschen (1 Euro für eine ganze Trommel, nicht 7 Dollar für eine Socke) und gehe dann ins Bett. Scheinbar sind die Moskitos hier mehr vertreten, also aufpassen. Gute Nacht aus Melacca.

4 Tage in Melacca/Melakka/Malacca/Malacca (20.09. bis 23.09.)

Wie genau man es jetzt nennt, habe ich nicht rausfinden können. Daher belasse ich mich in dem Glauben, dass ich es nennen kann, wie ich will.
Das Zimmer im kleinen Hostel "3 little birds" könnte kontrastreicher zum MBS echt nicht sein. Es ist alles sehr basic, eben ein Hostel. Das "Kingbed" ist eine große Matratze auf dem Boden. Aber die ist bequem und ich habe gut geschlafen. Aircon funzt, eigenes Bad, etwas schmächtig. Aber ich fühle mich wohl, und das ist die Hauptsache. Ein Mädel, das hier über workaway arbeitet, ist Österreicherin und wir quatschen länger. Sie kommt wohl öfter her und mag Malakka sehr, da bin ich ja gespannt, wie mein Eindruck ist. Bisher jedenfalls recht entspannt. Allerdings habe ich mal wieder Migräne und schone mich etwas. Und als ich gehen Mittag auf den Balkon gehe, werde ich fast von der drückenden Hitze erschlagen. Also beschließe ich, tagsüber mal drin zu verbringen. Ist ja kein Problem. Am Abend, gegen 5, ziehe ich dann mal los. Das Hostel liegt, wie ich finde, sehr gut. Etwas abseits der Haupt-Innenstadt, wenn man das so nennen kann, und ist daher sehr ruhig. Und fußläufig zu Fluss, historischem Stadtkern und der Jonker Street, wo wochenends ein verrückter Foodmarkt ist. Mein erstes Ziel sind die für Malakka bekannten Spots wie das Stadthaus, die alte Festung, die älteste Kirche Asiens und dann mal sehen, was mir noch so über den Weg läuft. Schon am Fluss und der darüberführenden kleinen Brücke ist die Atmosphäre sehr idyllisch, da viele Vögel in den Bäumen sitzen und ihre Meinung frei kundtun. Zudem sind unglaublich viele Menschen unterwegs in die Jonker Street, die - von meiner Seite kommend - am Brückenanfang startet. Ich gehe aber in die andere Richtung und mir fallen direkt die ulkigen Rikschas hier auf. Voll beleuchtet, voll aufgedrehte Mucke und definitiv nicht zu übersehen. Sie werden mir auch noch öfter begegnen.
Der Weg zum Stadthaus ist schnell gefunden, und von dort geht man einen kleinen Hügel hinauf zur Kirche. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet und bin dann total fasziniert. Sie ist nicht mehr "funktionstüchtig", aber die alten Steine stehen einfach alles überdauernd da, es fehlt das Dach, aber dennoch ist ein Spirit zu fühlen. Und das, obwohl hier die meisten Touris hinkommen. Dies sind im Übrigen wenige Europäer, die ich hier treffe. Gerade mal eine Handvoll. Ich verweile eine Zeit in den Gemäuern und laufen dann an der alten Festung über den Hügel wieder runter zur Porta de Santiago. Stadtgeschichtlich sind hier die Portugiesen unterwegs gewesen, und dies sind die Überreste der Gebäude. Wirklich schön und ich freue mich, dass sie nicht dem Erdboden gleich gemacht wurden. Zudem gehört Malakka auch zum Weltkulturerbe. Nach dieser kleinen Runde will ich mir mal was zum Essen suche und lande, fast neben den historischen Gebäuden, in einer Einkaufsmall. So kommen alt und neu mal wieder direkt zusammen. Dort esse ich was Kleines und gucke mir die Mall an. Es ist nicht so, wie man es von uns oder aus Amerika z.B. kennt, aber der Trend ist schon da und auch modern. Etwas "unaufgeräumt", hätte ich jetzt mal gesagt.
Dann mache ich mich auf den Rückweg, den ich über die Jonker Street antreten will. Dass die Einwohner Malaysias nicht nur Malaysier sind, sondern auch zu großen Teilen Inder und Chinesen. Das macht sich natürlich auch in den Geschäften und Traditionen bemerkbar. Und an den Blicken, und den Fotos, die ich wieder machen muss. Ich Alien.
Die Straße mit dem Markt ist ein buntes Treiben, es gibt alles mögliche an Essen und Kram zu kaufen. Am Ende der Straße gibt es noch einen chinesischen Tempel, davor wird gerade eine Art Karaokewettbewerb durchgeführt, was ich mit den chinesischen Einwohnern und ihren Gewohnheiten meine: denn sie singen ja einfach gerne. Und auch gut, da kann man nichts sagen.
Auch als ich auf dem Rückweg auf der anderen Straßenseite laufe, zieht es mich in einen kleinen Seitenteil mit Ständchen und ich denke, das ist ja nette Musik. Und dann ist es das Studio des hiesigen Radios, und der Moderator singt gerade live. Nicht schlecht. Klingt wie vom Band. Dann gibt es für mich noch Mais und Früchte (okay, mit Schoki überzogen), und dann gehts zurück ins Hostel. Bisheriger Eindruck ist schon echt süß und ich bin überrascht, dass ich in nur 4 Stunden schon die größten "must sees" von Malakka durch habe. Dann schaue ich am Abend mal noch, was ich am nächsten (Nachmit)tag machen kann.
Dann geht es mit einem Filmchen ins Bett, bzw auf die Matratze ;)

Malakka mit dem Rad erkunden

Auch heute schlafe ich wieder aus, und habe zum Glück keine Migräne mehr. Bin also recht fit und frühstücke gemütlich. Toast und Müsli bietet das Hostel an. Dabei unterhalte ich mich mit dem Ägypter, der auch hier über Workaway bleibt und den Checkin regelt.
Am Nachmittag, gegen 4, schwinge ich mich dann auf ein Rad, das das Hostel umsonst zur Verfügung stellt, und fahre in Richtung "kleine Insel" vor Melakka, denn dort soll eine weitere Attraktion sein, eine relativ neu gebaute Moschee (2006). Grob die Richtung angesehen fahre ich einfach mal los und lande entsprechend in verschiedenen Wohngegenden, die man so sonst wohl nicht sehen würde. Und ich finde es krass, wie unterschiedlich die Häuser hier zu dem Stadtkern sind, an denen sich die Touris tummeln. Es ist irgendwie wie in einer anderen Welt, und, na ja, war zu erwarten, so werde ich dann auch angeguckt, wie ich da mit meinem klapprigen Damenrad planlos durch die Gegend gurke. Aber ich mag es, auch wenn es super warm ist, und man das Schwitzen gar nicht aufhört. Selbst, wenn man nix macht, es ist einfach eine drückende Hitze. Leider ist der Himmel hier auch von den Waldbränden in Indonesien zugenebelt und es wirkt recht trist. Sehr schade. Nach einigen Minuten spitzele ich immer mal auf mein Handy, um zu checken, wo ich eigentlich gerade bin. Und dann merke ich mir wieder grob die Richtung und nach etwa 8 Kilometern (von "direkten" 4, wenn ich es gefahren wäre) lande ich dann an einer Kreuzung zu einer Art Brücke, die mich zur Insel führt. Wie ich die überqueren soll, ist mir allerdings noch ein Rätsel, aber dann hänge ich mich einfach mal an ein paar Autos dran und bin drüben. Alles gut gegangen. An der Insel angekommen, sie nennen es dort "Harbour City", erwartet mich eine Geisterstadt. Eine riesige Baustelle, direkt am Kreisverkehr am "Eingang", deren Schilder schon ganz ausgebleicht sind, und die wohl stagniert. Ein riesiges Projekt, das grob zeigt, was hier entstehen soll. Dann fahre ich direkt in Richtung Moschee. Auch hier ist es leicht gruselig, denn überall hört man Krähen laut schreien. Und besonders das kleine Waldstück, das ich durchfahre, wirkt dadurch echt gruselig. Zum Glück spielen ein paar Kinder auf der Wiese Fußball, da bin ich etwas beruhigt. Schnell bin ich ja nun mit der Klapperkiste, deren Bremsen auch höchst suspekt sind, wirklich nicht. Vor dem Ziel parken schon Busse und es ist wirklich schön angelegt, am Wasser, recht modern. Ich gehe allerdings nicht rein, da ich nicht passend angezogen bin. Auch fürs Klo müsste man die Schuhe ausziehen, was mich nicht so reizt. ;)
Dann wollte ich gerne noch zu einem auf Maps.me ausgeschilderten Aussichtspunkt, fast neben der Moschee. Allerdings trennt mich (und einige andere) ein Graben davon. Man könnte zwar runterspringen und rüber laufen (aktuell ist kein Wasser drin gewesen), aber wie dann wieder hochkommen? Und was, wenn auf einmal doch Wasser kommt? Nein, nein, ich kenne mich ja. Ich schwinge mich noch aufs Rad und versuche, eine Lücke in dem langen blauen Wellblechzaun zu finden, wo man rein kann. Aber vergeblich. Das einzige, was auch auf Maps.me steht, ist, dass es "Arab city" sein soll, wobei hier auch "on hold" steht. Wieder eine Geisterstadt, ein ewig langes Gebäude (sieht schön aus von außen), aber menschenleer und wohl nicht fertig geworden. Ich habe den Eindruck, man hatte Großes vor mit diesem Inselchen, und irgendwie erinnert es mich sogar an die künstlichen Inseln von Dubai. Nur dass da der Bau fertig ist. Und hier kriegt man es nicht hin.
In den Straßen ist es mir irgendwie mulmig und ich denke, ich fahre mal lieber wieder zurück, bevor es dunkel wird. Ein Licht habe ich ja schließlich auch nicht am Rad :D Und dann sehe ich in der Ferne eine Gruppe von jungen Männern, und irgendwie finde ich es nicht so prickelnd, dass ich da vorbei muss. Und dann rufen sie und halten mich an. Ich gucke etwas skeptisch, aber dann wollen sie alle nur ein Bild mit mir machen, in allen möglichen Posen. Eieiei. Hier ist was los. Aber alle sehr nett und immerhin fragen sie, ob sie sich ganz cool auf meiner Schulter abstützen dürfen zum Posen. Haha. Dann verabschieden wir uns, denn ein Gespräch ist aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse (beiderseits) nicht möglich. Ich fahre noch mal an der Baustelle vorbei, davor scheint es an der Straße wenigstens ein kleines Hotel, samt Mini-Einkaufs"straße" geschafft zu haben, zu eröffnen.
Irgendwie echt eine traurige Sache. Über die Brücke mit stehendem Wasser darunter, das nicht so angenehm riecht, geht es dann wieder (grob) zurück zum Hostel. Manche Hochhäuser sehen auch aus, als wollte man etwas nachstellen. Eins erinnert mich an das MBS in Singapur, weil es auf dem Dach auch eine ähnliche Struktur hat. Dann schießen noch große Hotels in die Höhe, und in den Hinterhöfen oder Seitenstraßen herrscht schon eher ganz schöne Armut und Dreck. Eine sehr kontrastreiche Radtour nenne ich das mal. Und je näher man an den historischen Kern kommt, der ja eigentlich gar nicht sooo weit weg ist, desto neuer wirkt alles, und auch belebter. Eine sehr facettenreiche Stadt, dieses Malakka, Melakka, Malacca, Melacca.
Nach einem kurzen Blick auf mein Navi führt es mich wieder Richtung Kirche, von wo aus ich den Weg kenne. Dennoch nehme ich noch mal einen kleinen Umweg, esse was Kleines, und unterhalte mich eine ganze Weile mit einem Fahrer der lustigen Rikschas. Er bietet mir an, mich zu fahren, aber ich habe ja mein Rad dabei, und auch die Einladung auf ein paar Drinks lehne ich dem verheirateten jungen Mann ab ;) Dann gehts wieder zurück zu 3 little birds. Es ist mittlerweile recht spät, nach 10. Aber ich freue mich über diese doch interessante Tour. Leider hatte der Wind irgendwie meine Balkontür aufgedrückt, sodass ich einige Mosquitokollegen im Zimmer habe. Aber lustig zu sehen, wie sie auf mich zuschwirren, und das NoBite (i love it) wie ein unsichtbarer Vorhang sie zum direkten Rückzug zwingt. Da muss ich echt mal kurz triumphierend lachen. Denn auch wenn Jo, das Mädel aus Österreich, mir erklärt, dass sie Verständnis für die Mosquitos hat, denn sie brauchen ja 3 Minuten um sich vollzusaugen und haben doch echt ein schweres Leben in Angst in diesen 3 Minuten, denke ich nicht so. Niemals. Haha.
Dann geht es ins Bett, packen will ich am nächsten Tag erst. Dann geht der Bus nach Kuala Lumpur. 
Die Straßen hier in Malaysia sind so gut wie bei uns, und die Busverbindungen echt gut. Das lohnt sich und ist schnell erreichbar.

Mit dem Bus von Melakka nach Kuala Lumpur (23.09.)

Der entspannte Morgen verleitet mich dazu, etwas zu trödeln. Mein Bus fährt um 12:30 ab, und ich bin ganz entspannt, weil ich den Busterminal ja schon kenne und ich meine, die Fahrt dorthin hat auch nicht all zu lange gedauert.
Dann packe ich gemütlich, checke aus, verabschiede mich von den Leuten und rufe mir um viertel vor 12 ein Grab. Dann denke ich, ich bin doch etwas spät dran. Weil man eigentlich das Ticket eine halbe Stunde vor Fahrtantritt noch am Schalter holen soll. Nun, schauen wir mal. Der Fahrer verfährt sich und um kurz vor 12 gehts los, Ankunft viertel nach. Aber na ja... Ich glaube, es fahren noch viele andere Busse nach KL, also kein Stress. Und so ist es, alles klappt, ich muss nicht lange warten und der Bus fährt mehr oder weniger pünktlich ab. Die Stationen sind auch super einfach zu finden an dem Busbahnhof, sodass man sich da keine Sorgen machen braucht. Vielleicht ein bisschen mehr Vorlauf mit Gepäck, um nicht zu sehr unter Stress zu geraten. Wieder mit KKKL Group geht die Fahrt dann los, der Bus ist nicht mal halb voll, die Beinfreiheit wieder eine Freude und man sitzt bequem. Kein WLAN, aber nicht weiter schlimm. Nach etwa 1 3/4 Stunden kommen wir auch schon an, das ging flott. Ich hatte ja mit Schlimmerem gerechnet, nach der letzten Fahrt ;)
Der Busbahnhof in KL ist riesengroß, eine ganz andere Hausnummer. Aber auch sehr gut geordnet, mit verschiedenen Gates, Haltestellen und co. So habe ich schon mal einen Eindruck für meine Weiterfahrt von KL nach Tanah Rata in den Cameron Highlands. Ich bestelle mir wieder ein Grab, was etwa umgerechnet 5 Euro kostet bis in die Stadt, denn der Busbahnhof liegt etwas außerhalb. Sicher könnte man sparen und mit dem Zug fahren, aber ich habe da mit dem Gepäck keine Lust drauf. So bin ich dann ruckzuck an den Robertson Residences, meiner Unterkunft die nächsten 4 Tage. Es sind 2 riesige Türme, und eigentlich scheinen hier die Leute wirklich zu wohnen. Es ist kein Hotel. Ich checke in einer Bar ein und fahre in den 29. Stock im Südturm. Dort ist mein Appartment, nett eingerichtet, modern, relativ sauber, tolle Aussicht. Erst mal ein Nickerchen, und dann habe ich unfassbar krass Appetit auf Pasta vom Italiener. Das wird gegoogelt und am frühen Abend (früher kann man es draußen auch hier nicht aushalten) mache ich mich auf den Weg ins etwa 1,5 km entfernte Lädchen, das wohl gute Pasta hat. So sehe ich schon mal was von der Stadt und kann mir einen Überblick verschaffen. Es ist eine sehr lebendige Stadt, eben eine richtige Metropole. Überall Hotels, Menschen, verschiedenste Restaurants, überfüllte Straßen, Bars, Händler... Alles eben. Aber ich muss sagen, es gefällt mir. Die kleineren Seitengassen, die mir mein Navi vorschlägt, meide ich allerdings erst mal lieber und richte mich nach den größeren Straßen. Die Bar, die ich ansteuere, liegt auf einer Art Partymeile, und so genieße ich bei meinen leckeren Nudeln und frischgepresstem Apfelsaft auch noch ein bisschen das Nachtleben hier. Dann gehe ich diese Straße einmal ab, und noch über eine längere Straße mit buntem Treiben auf einem Foodmarkt. Es ist eine tolle Atmosphäre und es gefällt mir richtig gut. 
Gegen halb 10 gehts dann wieder zurück, noch etwas fürs Frühstück einkaufen (ich habe ja nun eine Küche) und dann zurück.
Ich fühle mich gleich wohl und verteile meinen ganzen Kram überall. Haha. Dann drehe ich aber noch eine Runde über die Annehmlichkeiten der Unterkunft: Es gibt einen Infinitypool im 6. Stock, der sehr schick ist, und im Nordturm noch einen Pool im 42. Stock mit cooler Aussicht auf die Stadt inklusive beleuchteter Skyline und den berühmten Petronas Zwillingstürmen.
In meinem Gebäude, dem Südturm, gibt es im 45. Stock auch einen "Skygarden", etwas mickrig angelegt, aber auch mit toller Aussicht. Und dann gehts zurück ins Zimmer im 29.
Gute Nacht :)

Kuala Lumpur und der Weg zu den Petronas Towers mit Parade

Um 10 werde ich durch Bohrarbeiten nebenan aus dem Bett geschmissen. Grummel. Aber ich habe gut geschlafen, nur etwas zu kurz, und dann bin ich den ganzen Vormittag einfach fleißig. Wie auch zuvor will ich tagsüber sowieso nicht zu früh raus, also reicht es auch noch mal für ein Mittagsschläfchen. Auch in Kuala Lumpur ist der Himmel mit dem Dunst der brennenden Wälder in Indonesien bedeckt, sehr, sehr schade. Wieder gegen 5 mache ich mich auf den Weg zum Erkunden der Stadt, mit dem Ziel: Petronas Zwillingstürme und der vorgelagerte Park. Laut Navi 2.5 km, die easy zu Fuß zu bewältigen sind. Ich merke mir also wieder grob die Richtung und ziehe los. Mit genügend Wasser bewaffnet, das ist ganz wichtig. Auch wenn die Sonne ihren Weg durch den Dunst nicht schafft, es ist trotzdem mega drückend warm.
So komme ich dann auch hier wieder an den vielen Wolkenkratzern vorbei, gepaart mit herabgekommenen Gassen und Häusern daneben. Aber nicht so extrem, wie in Malakka, es ist eben eine Großstadt, wie es fast überall auf der Welt so ist.
Nach etlichen Umwegen, die aber nicht schlimm, sondern eher toll sind, da ich so viel von der Stadt sehe, lande ich im Megaeinkaufszentrum Pavilion. Dort gehe ich kurz rein und versuche dann, einen Weg rauszufinden, in annähernde Richtung der Türme, und so lande ich in einem Gangway, der direkt zum Park führt, Muss man nicht mal raus. Bzw. kann ich auch nicht, habe den Ausgang nicht mehr gefunden. Haha. Dann schlendere ich durch den Park, und die Türme sind natürlich alles dominierend und echt hübsch anzusehen, wie ich finde. Auf dem Vorplatz höre ich auf einmal "Marschmusik", und ich bin zufällig gerade da, als eine Art Parade stattfindet, die wirklich beeindruckend ist und auch 30 Minuten dauert. Den Anlass konnte ich allerdings bisher nicht rausfinden. Es wurden mit verschiedenen Instrumenten verschiedene Lieder gespielt. Und nach der halbstündigen Aufführung, die etliche Leute angelockt hat, ging es auch mit indonesischen Künstlern weiter, die auch einen Tanz aufführten. Da habe ich mich dann aber mal auf den Rückweg gemacht, da ich noch was essen will, und ja auch immer durch "die grobe Richtung" etwas länger brauche. Und so lande ich wieder über die Gangway in der Mall, esse was, und laufe dann zurück. Kurz was einkaufen und dann zurück. Und nun diese Zeilen endlich mal abtippen. Gute Nacht aus dem tollen Kuala Lumpur. 

Letzter Tag in KL mit Besuch der Batu Höhlen und des Central Market

Heute habe ich mir mal vorgenommen, nicht ganz so spät aus dem "Haus" zu gehen, auch wenn es natürlich noch mega heiß ist. Es geht gegen 4 Uhr am Nachmittag los, per Grab (4 Euro) zu den etwas außerhalb gelegenen Batu Caves, Kalksteinhöhlen etwa 15 km außerhalb der Stadt. Diese Höhlen, die Hindu-Tempel beherbergen, sind weitestgehend bekannt und deshalb interessiert es mich natürlich auch, was dort so vorzufinden ist. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten und der Fahrer ist sehr nett. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt, seine Zeit in Amerika, was ich super spannend finde, und wie jeder von uns so lebt. Wie viele, die ich treffe, sagt er, dass er unbedingt mal Deutschland besuchen will. Ob das immer nur so eine Masche ist? :D
Angekommen am Ziel thront schon der Riesen-Buddha in Gold neben den bunten Treppen (272 an der Zahl), die man erklimmen muss, um sich die Tempel oben in den Höhlen anzusehen. Yeah, meine Lieblingsaufgabe, Treppen hochlaufen. Unten auf dem Vorplatz herrscht schon reges Treiben, und besonders viele Äffchen treiben hier ihr Unwesen. Dazu kommen noch etliche Tauben, und viele (hauptsächlich Chinesen) finden es witzig,  sie aufzuschrecken und Bilder davon zu machen, sie mittendrin. Etwas nervig, weil man sich da natürlich erst mal sicher in Richtung Treppen bewegen muss und drauf achten muss, dass man weder eine Taube an den Kopf, noch einen Schiss auf den Kopf kriegt. Aber ich denke, ich habe es gut gemeistert und starte meinen Weg, die Treppen hoch. Es kostet keinen Eintritt, man muss allerdings einen Sarong leihen, der umgerechnet 20 Cent kostet. Natürlich kann man auch einen eigenen mitnehmen, dann ist es umsonst. Es gibt nur verschiedene Spendenboxen, wo man einen kleinen Obolus reinpacken kann. Die Farben der Treppen machen einiges her und die gelegentlichen Pausen zwischendurch ermöglichen auch immer mal wieder einen netten Blick in die Ferne. Zwar ist der Himmel immer noch voller Dunst der Waldbrände in Indonesien, aber die Aussicht ist dennoch nicht ohne. An der Spitze angekommen finde ich die Höhlen durchaus imposant, und auch die eingebauten Tempel können sich sehen lassen. Es ist kein riesiges Gelände, sondern eher überschaubar, und so drehe ich eine kleine Runde, immer mit Blick nach oben, weil die Formationen, die sich hier bieten, einfach sehenswert sind. Dann geht es langsam schon wieder zurück, kurz noch einen Smalltalk-Foto-Stopp mit ein paar Indern. Und dann laufe ich wieder runter, immer die Affen weitestgehend im Blick. Denn man weiß nie, was die Knechte aushecken.
Eine Touristin hat beispielsweise ein paar Souvenirs gekauft, und weil dies dieselben Tüten sind, wie die, in denen sich Essen befindet, das man hier kauft, ist sie diese Tüte schneller los, als ihr lieb ist. Pech gehabt. Sie muss ihre "Ware" dem Affen kampflos überlassen, denn er hat wenig Lust, mit ihr zu diskutieren ;)
Als ich am Schauplatz vorbeilaufe, spielt der Affe noch mit dem Krempel, und dann wirft er es einfach weg. Na ja...
Ich filme noch ein paar Äffchen beim Lausen und Spielen, dann laufen die Inder wieder an mir vorbei und quatschen mich voll, und da ich eine Sekunde unachtsam bin, bin ich auch flott meine Wasserflasche los. Der Affe wirft sie auf den Boden, damit ein Löchelchen entsteht, und trinkt dann draus. Schlaues Kerlchen. Ich hätte sie ihm aber auch geöffnet. Aber man muss echt gut aufpassen und darf keine Sekunde unachtsam sein.
Dann geht es wieder mit Grab zurück in Richtung Stadt, durch Stau dauert es etwa 45 Minuten, aber ich lasse mich direkt am Central Market raussetzen. Dies ist eine Markthalle, wo man alles mögliche kriegt. Kleidung, Krusch, Technik, Mitbringsel... Aber es wirkt wesentlich aufgeräumter als einiges, was ich vorher gesehen habe, und so macht das Stöbern Spaß. Manche sprechen einen an, aber nicht jeder. Und dann geht es nach einer geraumen Zeit raus, es ist mittlerweile dunkel, und irgendwann fällt mir ein Typ auf, der mir scheinbar schon eine ganze Weile folgt. Da er mir etwas suspekt vorkommt, spreche ich ihn an, ob ich ihm helfen kann, und er meint, er arbeite hier und würde sich um mich kümmern. Dann lässt er mich nicht mehr in Ruhe, was ich sehr unangenehm finde. Auch auf meinem Weg zurück, etwa  1 km liegt vor mir, läuft er mit. Aber dann mache ich ihm klar, dass er gehen soll, und er will noch ein Foto machen und hält mich dabei fest. Echt unangenehm, und als er dann wieder mit will, nachdem er 8 Mal (!) nach meiner Nummer gefragt hat und ob er jetzt mit kann, sage ich ihm klar, dass er zu gehen hat. Und das tut er dann zum Glück, aber wirklich eine sehr unangenehme Situation. Glücklicherweise die erste in diesem Ausmaß in den fast 7 Wochen, die ich nun unterwegs bin.
Dann geht es heim, etwas Paranoia drehe ich mich immer wieder um, und packe dann zu Hause meinen Kram, denn am nächsten Tag geht es weiter in die Cameron Highlands, ins Hochland, nach Tanah Rata. Um 12:30 Uhr geht der Bus, was eine sehr gemütliche Zeit ist.

Mit dem Bus von Kuala Lumpur in die Cameron Highlands, nach Tanah Rata (26.09. bis 29.09.)

Wie so oft, wenn es am nächsten Tag weiter geht, ist die Nacht nicht so dolle. Daher bin ich auch müde, als der Wecker klingelt. Aber da ich das Apartment so mag und denke, dass ich ganz gut vorbereitet bin mit meinen Sachen, trödel ich etwas rum. Zur Unterkunft gab es noch 2 Wertgutscheine für das Café nebenan, zum Frühstück. Da ich dort die beiden Tage vorher nichts konsumiert hatte, will ich mein Frühstück von da einfach mitnehmen und im Bus essen. Der Schlüssel wird einfach in ein Schließfach gelegt und dann gehe ich ins Café. Leider ist der Kellner, oder auch der, der für alles zuständig ist, sehr langsam. Und so läuft mir irgendwie die Zeit davon. Auch beim Bezahlen meint er erst, dass die Gutscheine nur jeweils für einen Tag gültig waren und nun abgelaufen seien, aber ich kann ihn zum Glück noch mal davon überzeugen, dass er alle nimmt. Den Rest kann er ja auch behalten, denn ich brauche nicht den vollen Betrag. Aber da ich nun schon meinen Bus vor meinen Augen wegfahren sehe, bin ich kurz davor, einfach zu gehen. Denn der Busbahnhof ist außerhalb und ich muss ja noch mein Ticket umtauschen in ein ausgedrucktes. Und so habe ich mal wieder einen stressigen Morgen, obwohl das eigentlich voll unnötig ist. Irgendwann ist er aber endlich fertig, nachdem er sich noch die Finger abgeschleckt hat, und bringt mir meine 2 Avocadotoast in einer riesigen Tüte, alles separat eingepackt. Na ja, sehr unnötig und auch blöd zu tragen. Da schüttele ich eigentlich mal wieder über mich selbst den Kopf, nur weil ich 5 Euro sparen wollte, nun so einen Stress zu haben und vermutlich noch den Bus, der auch 5 Euro gekostet hat, zu verpassen. Glücklicherweise ist der Grabfahrer schnell da und es geht los Richtung Busbahnhof. In der Stadt ist viel Verkehr und so stehen wir öfter. Pech gehabt, denn rein rechnerisch kann es irgendwie nicht mehr hinhauen mit meinem Bus. Aber gut, dann wird es der nächste, denke ich mir, und ich esse mein Toast in Ruhe. Leider ist der nächste Bus erst in 2 Stunden. Aber dann geht es doch schnell und 5 Minuten vor Abfahrt stehe ich am Schalter und habe sogar Glück, dass keine Schlange da ist, und mein Terminal auch direkt dahinter. Und dann erwische ich ihn tatsächlich noch und freue mich extrem. 
Die Fahrt verläuft auch recht gut, der Bus ist wieder nur wenig voll, etwa die Hälfte, und kurz bevor wir von der "Autobahn" in Richtung Cameron Highlands auf die Serpentinenstraßen fahren, gibt es noch eine kleine Pause. Ich steige aus, und irgendetwas kommt mir seltsam vor. Ach ja. Die Sonne. Sie scheint extrem und ist ganz schön heiß, und ich sehe den Himmel. Seitdem ich in Singapur war, habe ich aufgrund der Waldbrände in Indonesien keinen Himmel oder direkte Sonne mehr gesehen. Das ist echt ganz angenehm. Auch insgesamt zu wissen, dass es in eine etwas kühlere Gegend geht, weil man dann mal nicht schwitzt, sobald man einen Fuß raussetzt. Zumindest denke ich das. Und alle Einheimischen, denen ich das erzählt habe, sagen: Oh Gott, da ist es so kalt. Du wirst frieren. Na ja, bei 18 Grad bin ich doch zuversichtlich, es zu überleben ;)
Auf dem Rasthof esse ich noch den Salat von meinem Toast Nr.1 und dann geht es schon weiter. Die Landschaft verändert sich tatsächlich recht schnell und die Natur taucht ein in ein saftiges Grün und viele Bäume. Es ist wirklich ganz hübsch anzusehen, wenn auch wirklich sehr kurvig und wer leicht "seekrank" wird, der sollte sich auch wappnen. So wie ich, es lebe die Vomex.
Nach etwa 4 Stunden und ein paar gequetschte Minuten kommen wir im kleinen Ort Tanah Rata an. Der Bus hält am Busbahnhof und ich mache mich mit Sack und Pack auf in Richtung meiner Unterkunft, dem Bricks Hostel. Auf den Bildern sah es recht neu aus, und die Beschreibung hat auch gepasst. Nach 10 Minuten, weil ich mich dann doch auf die falsche Seite verirrt habe, komme ich auch an. Es geht einige Treppen hoch und so lasse ich den Koffer erst mal unten und checke ein. Der Empfang ist sehr nett und mir wird auch gleich mit dem Gepäck geholfen. Das Zimmer ist sehr modern und hat einen Balkon und ein kleines Bad. Im Vorfeld hatte ich etwas Befürchtungen, dass es eine Bruchbude ist, aber das ist absolut nicht der Fall.
Leider ist der Balkon aber nicht ganz so toll, denn die Tür ist halboffen und gegenüber ist ein Busparkplatz, auf dem die Busse von morgens sehr früh bis abends sehr spät stehen und permanent aufgrund der Klimaanlage den Motor laufen lassen. Das ist zum einen sehr laut und störend, und zum anderen gehen die Dämpfe natürlich auch mitten ins Zimmer. 
Ich mache mich dann am Abend noch auf zu einer kleinen Spazierrunde durch  das Städtchen, weil sich auch mal wieder Kopfschmerzen anbahnen. Größentechnisch ist es wirklich überschaubar und hat ein wenig den Charme von einem Dorf in den Alpen. Aber leider alles irgendwie verbaut und super viel Verkehr, obwohl es klein ist. Das ist etwas schade. Die Luft jedoch ist super und die Temperaturen zur Abwechslung wirklich angenehm, man kann laufen, ohne zu schwitzen :)
Dann mache ich mich auf den Rückweg, hole noch was bei Starbucks und schaue mir dann im Hostel auf einem Riesenposter an, welche Wanderwege vom Ort aus gut zu machen sind. Es gibt viele verschiedene und es werden auch geführte Touren angeboten, aber ich will erst mal alleine los und es heißt, das wäre auch ganz gut machbar, ein wenig im Dschungel zu wandern.
Dann geht es auch schon recht schnell ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein. Leider lässt sich aufgrund der Busse nicht so schnell an Schlaf denken, was wirklich anstrengend ist...

Wandern in den Cameron Highlands, auf Pfad 10 und 6

Wie befürchtet, war die Nacht nicht wirklich erholsam und so brauche ich morgens doch eine ganze Weile, bis ich fertig bin. 
Gegen Mittag mache ich mich dann gut ausgerüstet auf und treffe im Hostel noch ein nettes deutsches Paar, die per Anhalter umherreisen und wir verquatschen uns noch eine Weile. Dann geht es für mich erst relativ spät los. Ausgesucht habe ich mir den Pfad 10 für "hin", und Pfad 6 für "zurück". Man soll nur aufpassen, dass man sich an ein paar Stellen nicht verirrt, aber mit Maps.Me an Bord fühle ich mich relativ sicher. Der Weg aus der Stadt zum Pfad ist recht easy, man muss nur genau hingucken, wo man abbiegt, um auf den Pfad zu gelangen. Denn es gibt nur ein winziges, schon recht verwittertes Schild und der erste Teil ist auch eine Art Baugrube. Aber ich bin richtig und freue mich auf eine schöne Wanderung, die ja nicht so schwer sein soll. Relativ schnell schwirrt schon ein überdimensional großes Insekt, Wespenartig, an meinem Kopf vorbei und ich denke: Welcome to the jungle. Die erste Strecke ist auch ganz nett zu laufen und das Wetter hält auch gut. Die Sonne ist kaum da und das ist von den Temperaturen recht angenehm. Nach und nach wird es immer steiler und steiler, und wer mich kennt, der weiß, wie sehr ich das liebe. Aber ich habe nicht vor, umzudrehen, und kämpfe mich über die verschiedenen Bodenarten und Baumwurzeln durch. Je höher ich komme, desto mehr merke ich, wie meine Kopfschmerzen stärker werden. Es ist wirklich sehr anstrengend und weit und breit ist auch kein Mensch zu sehen. Irgendwann kam noch ein Paar vorbei, aber das wars dann auch. Ich denke mir zwischendurch, dass diese Wanderung so alleine im Dschungel vielleicht doch nicht so die allerbeste Idee war, falls was passiert. Und bei den Wegbeschaffungen und den Tieren, die die leben, ist das nicht mal so abwegig. Man muss ja nur mal umknicken. Aber gut, hilft ja nix und es geht weiter. Und ich denke, ich habe ja auch einfach Glück, dass es nicht regnet. Und irgendwann erreiche ich dann auch den Gipfel und freue mich sehr darüber. Ein paar Meter noch weiter hoch und ein Schild zeigt die Spitze an. Die Aussicht ist auch wirklich sehr nett und ich überlege, ob ich den Rest von diesem Pfad, der quasi noch einen Umweg über ein Elektrizitätswerk macht und dann wieder zurück führt, noch mache. Aber ich merke, dass ich nicht ganz fit bin und noch einen weiten Heimweg vor mir habe, und außerdem ist mir etwas schwindelig und die Kopfschmerzen werden schlimmer und schlimmer. Also beschließe ich, den Rückweg über Pfad 6 anzutreten, der ganz nett sein soll. Lediglich mit dem Hinweis, dass man den Einstieg vielleicht nicht gut finden kann. Herausforderung angenommen, denke ich. Leider zieht es von jetzt auf gleich zu und es beginnt zu regnen, als ich da oben stehe und keinen "schützenden" Wald mehr über mir habe. Aber es ist auch irgendwie gut, denn so ziehe ich meine Regenjacke an. Die ich dann auch brauche, wie sich rausstellen soll.
Auf einmal kommen noch 2 Jungs aus dem Wald und machen sich scheinbar auch auf Richtung Abstieg. Ich lasse mir etwas Zeit, um den Abstand zu wahren, und dann kommen sie mir wieder entgegen und ich kann den Pfad irgendwie auch nicht finden.
Es gibt noch eine kleine "Brücke", die daraufhin deutet, dass dies der Weg sein könnte (bestehend aus einem Bambusrohr und einem Seil). Die Jungs meinen jedoch, dass das kein Weg sein kann, weil das Gras und Co höher wäre, als man selbst. Aber alles deutet darauf hin, und da ich lange Sachen trage, schlage ich mich mal - fast wörtlich zu sehen - in die Büsche. Und da bin ich ganz froh, dass ich die Jacke anhabe, denn man weiß ja nicht so genau, was sich alles in diesem Gras so rumtreibt. Schnell gehen ist auch nicht, da man kaum was sieht und der Boden auch teilweise eine einzige Matschrutsche ist. Das kann noch heiter werden, denke ich mir. Und so wird es auch super anstrengend, den Weg runter zu schaffen, da es auch noch stärker und dauerhaft anfängt zu regnen. Aber ich muss ja weiter und freue mich über jeden Meter. An einigen Stellen hat man sogar eine Art Seil, bestehend aus einem Gummirohr, gespannt, an dem ich mich dann abseile und hoffe, dass alles stabil ist. Darauf muss ich immerhin vertrauen, weil ich da sonst nicht runter komme. Irgendwann komme ich an einer Flussquelle vorbei und kann den Weg nicht mehr ausmachen. Durch den Regen ist das eigentliche Bächlein auch schon größer und ich kann mir nicht vorstellen, dass man quasi über den Bach laufen muss. Aber so ist es. Denn nachdem ich ein Stück in die falsche Richtung gelaufen bin, sehe ich auf der Karte, dass ich falsch bin. Und dann folge ich dem Lauf und muss durchs Wasser watscheln. Aber gut, alles geht irgendwie und ich habe gute wasserfeste Schuhe. Weiter dann im Wald.
Nach ein paar Kilometern erreiche ich dann auch endlich eine Art Weg, mit Plantagen (was genau, kann ich leider nicht so ganz erkennen, jedenfalls nicht die Teeplantagen, die ja so schön sein sollen). Und dann wird der Regen stärker und stärker und mein Kopfschmerz ebenfalls, und dann muss ich mich erst mal geschlagen geben und suche in einer kleinen "Hütte", bestehend aus Paletten und einer übergespannten Plane, Schutz. Aber es hört nicht auf und so muss ich dann auch bald weiter, um nicht im Dunkeln irgendwann zu laufen, weil ich echt lange brauche. 
Diese Stopps lege ich dann noch etwa 3 Mal ein. Der Weg ist zwar gepflastert, aber sehr glitschig, also alles in allem braucht man definitiv eine gute Ausrüstung, um diese Pfade zu machen, und eine Karte.
Und dann folgen noch 4 sich sehr in die Länge ziehende Kilometer, wieder nur den Berg rauf, über die Serpentinen der Hauptstraße, wo mich jeder Rolle anhupt und alle fröhlich winken und grüßen. Und die Busse einfach ungebremst an mir vorbeizischen. Schön zu laufen ist an dieser Stelle definitiv anders. Als ich dann die Stadt in Sichtweite habe, bin ich einfach nur froh, denn ich kann vor Kopfschmerz schon kaum mehr die Augen auf halten und bin auch wirklich platt. Es waren insgesamt so 10 Kilometer, aber einfach ein anstrengender Weg. Dann nehme ich den ersten Weg auf eine Straße und sehe in der Ferne wieder mal ein "Rohr" auf der Straße. Das kommt schon öfter vor, dass hier Müll, Gummischläuche, was auch immer, rumliegen. Und dann denke ich noch aus Spaß, ha, das könnte auch eine Schlange sein, das wärs noch. Und dann... bewegt sie sich. Es ist tatsächlich eine recht große Schlange, mitten auf dem Asphalt, und ich weiß nicht recht, was ich denken soll. Erst mal stehen bleiben, denn Weg rechts von ihr ist so glitschig, dass ich nicht schnell dran vorbei huschen kann. Drüber springen? Keine Option. Links, in ihre Wegrichtung, vorbei? Auch nicht. Dann entscheide ich mich doch für den glitschigen Weg und slide schnell dran vorbei. Ich drehe mich öfter noch mal um, der Weg ist übrigens recht verlassen, nicht zuletzt vermutlich auch wegen des Regens, und es ist schon etwas befremdlich. Gelegentlich kommt ein Auto und ein Roller, und auch die Einheimischen halten ganz erstaunt bei der Schlange an. Scheint nicht so oft vorbeizukommen, der Gast. Und dann denke ich mir wieder, Meike, Meike, das Ganze war etwas naiv, denn was war da wohl alles im Dschungel und vor allem in dem Gras unterwegs. Und dann, in Gedanken daran, kommt auch noch ein streunender Hund auf mich zugerannt, springt mich an und weicht mir dann nicht mehr von der Seite. Aber er scheint mich zu mögen und bleibt bei mir und bellt alles und jeden an, was zu nah an mich ran kommt. Auch gut. Bald bin ich dann auch endlich im Hotel und falle nach der Dusche einfach nur ins Bett. Los bin ich gegen 1, angekommen gegen 5. Es ist noch hell und ich schlafe erst mal, weil ich wirklich starke Kopfschmerzen habe, die sicherlich vom Wetter und von der Höhe kamen. Am Abend gehts dann kurz was einkaufen, dann gibt es Instandnudeln und ich unterhalte mich noch etwa 2 Stunden lang mit dem Host über alles mögliche, was Gäste so beanstanden und was ihm das Leben schwer macht. Den Tag über hatte ich noch überlegt, am nächsten Tag noch eine geführte Tour mitzumachen, denn diese führt zu einem tollen Mooswald und zur größten Blume der Welt, der Rafflesia, die ich gerne sehen möchte. Ich hadere mit mir, weil ich echt mal einen Tag nichts tun brauche, aber entschließe mich dann doch für die Tour. Manchmal ist es dann auch einfach eine Fügung, denn die Tour ist schon ausgebucht und somit kann ich sie nicht machen. So liegt dann ein sehr ruhiger Tag vor mir, was ich auch brauchen kann.
Dann geht es ins Bett und irgendwann schlafe ich auch ein, trotz knatternder Busmotoren... Sweet dreams von einem sehr abenteuerlichen Tag.

Einen Tag mal nichts tun, auch selten geworden die letzten Wochen...

Erst einmal heißt es ausschlafen, was ich wirklich nötig habe, denn die Kopfschmerzen wollen einfach nicht weg gehen. Dann lasse ich alles sehr gemütlich angehen, wasche eine ganze Ladung Wäsche und treffe dann im Gemeinschaftsraum noch mal Isa und Jonas, das nette Tramperpaar, und wir verbringen eine ganze Weile mit Gesprächen über unsere Reisen. Ich finde es wirklich sehr interessant, was und auch wie sie es erzählen und so vergeht die Zeit wie im Flug. Wir gehen dann noch gemeinsam beim Inder was essen, ich kaufe noch ein wenig für meine Fahrt am nächsten Tag ein, und dann sind wir noch mal eine ganze Weile im Gemeinschaftsraum. Der ist auch sehr nett eingerichtet, richtig gemütlich und es gibt auch einen Billardtisch. Dann verabschieden wir uns und ich fand es eine wirklich nette Begegnung mit den beiden. Nicht so anstrengend wie viele andere Reisende, die ich treffe... Dann packe ich den Kram, herrlich auch wie immer mit frisch gewaschenen Sachen, und gehe ins Bett. Der Bus am nächsten Tag kommt schon um 10 Uhr, was etwas früher aufstehen für mich bedeutet.
Liebe Leute, an diesem Tag habe nicht nicht ein Foto gemacht... Eine Seltenheit :D

Von den Cameron Highlands mit dem Bus auf die Insel Penang (29.09. bis 05.10.)

Leider habe ich wieder sehr schlecht geschlafen und die Kopfschmerzen sind noch da. Nach 3 Tagen ist das wirklich anstrengend und ich freue mich fast drauf, im Bus zu schlafen. Ich gehe wieder zu Fuß zum Busbahnhof und dann geht die Fahrt relativ pünktlich mit 6 Leuten an Bord los. Leider stecken wir viel im Stau, weil die Straßen in diesen hübschen Berggegenden so verstopft sind. Aber wieder lässt es sich herrlich ansehen und ich schlafe dann ein, als wir die Gegend verlassen und wieder auf der Autobahn sind. In der Hauptstadt Ipoh gibt es noch eine Zwischenstopp und der Bus füllt sich. Dann geht es auch schon weiter und ich habe irgendwie schlechte Laune. Vermutlich bedingt durch schlechten Schlaf und Kopfschmerzen. Wobei sich letztere auch glücklicherweise schnell verbessern, sobald wir die Höhe verlassen. 
Nach etwa 5 Stunden erreichen wir dann den Busbahnhof von Penang. Dort sind die Taxifahrer so nervig und penetrant, dass sie einem fast schon das Gepäck aus den Händen reißen und sie verfolgen mich die ganze Zeit. Na herzlichen Glühstrumpf, und das bei meiner Laune, da sind sie ja gerade an der richtigen Adresse. Ich versuche, ein Grab zu ordern, aber die App will natürlich auch nicht so, wie es sein sollte. Deshalb dauert es und als der 8. Fahrer mir hinterherläuft, verziehe ich mich, damit ich nicht noch einen anmotze. Dann klappt die App  und der Grabfahrer kommt. Zum Glück. Denke ich. Doch dann ist das so ein komischer Typ, der mir ganz wirre Sachen erzählt, von der Weltherrschaft, dass er einen Film drehen will, wo die Menschen nichts mehr kriegen und man 50 Jahre keine Kinder kriegen darf, wie er die Welt sieht, warum was wie passiert... Er redet ohne Punkt und Komma und ich denke nur, halt die Klappe :D Aber ich sag nichts, muss ja noch mit ihm fahren und er weiß ja auch, wo ich wohne. Die Geschichten werden immer suspekter und ich frage mich, was da in diesem Kopf so los sein muss. Er gestikuliert und auf dem Tacho sind 30 km/h. Na super, ich will doch einfach nur ins Hotel und duschen und schlafen. Aber das dauert. Gut, Schicksal, damit abfinden. Als wir endlich ankommen, wedelt er immer noch wild rum und vergisst dabei sogar, dass er Geld von mir kriegt. Ich rufe ihn aber zurück und gebe es ihm. So einem will ich nichts schuldig bleiben, denke ich mir.
Irgendwie einfach nicht mein Tag heute. Dann Tür auf, wieder Treppen, ein extrem komischer Geruch begrüßt mich und ein Mitarbeiter, der mich bittet, noch kurz draußen zu bleiben. Er versprüht irgendein Spray, scheinbar ist was ausgelaufen, und ich muss davon erst mal wild husten. Dann trägt er den Koffer hoch und ich kann endlich einchecken. Allerdings will man noch einen Deal mit mir aushandeln, um sich die Gebühren zu sparen, und damit es schneller geht, willige ich einfach ein. Denn wenn 4 auf dich einreden, ist es schwer, zu diskutieren. Dann geht es ins Zimmer, was auf den ersten Blick recht nett ist, modern und mit Balkon. Das Hotel ist das Attic Hotel, im Herzen von Chinatown in der Stadt Georgetown. Doch als ich ins Bad gehe, merke ich, dass da wohl kurz vorher noch jemand geduscht hat. Alles ist nass, ein gebrauchtes Shampoodöschen liegt rum und ich denke, oh mann, wann ist dieser Tag endlich rum. Also erst mal zum runterfahren aufs Bett gelegt, es fängt auch noch unfassbar heftig an zu gewittern und schütten, dass man eh keinen Fuß raussetzen könnte - oder wollte. Aber bald hört es auf und ich schnappe mir meine Sachen und drehe noch eine erste Runde in der Stadt zum Kennenlernen. Hier habe ich immerhin 6 Nächte gebucht. Auf Maps.Me ist am Ufer ein Aussichtspunkt ausgeschrieben, den ich ansteuere. Insgesamt ist mein erster Eindruck sehr gut, alles wirkt irgendwie süß und ich habe den Eindruck, man kann sich hier wohlfühlen. Als ich dann zum Wasser komme, ist der Steg aber leider nicht begehbar, weil es wohl einen Wasserrohrbruch gab und das gerade den Steg überflutet. Aber was wundert es mich an diesem Tag... Also such ich mir eine kleine Bar, um noch was zu essen, und gehe dann, vorbei an ersten Streetarts, die einem hier überall begegnen, über die berühmte Lovelane in Richtung Hotel zurück. Und prompt lande ich wieder in einer Straßenparade, scheinbar von Chinesen, die es krachen lassen. Welche Festivität das nun aber war, habe ich nicht mehr rausgefunden. Aber ich verfolge das Spektakel eine ganze Weile und dann gehts zurück. Da keiner mehr an der Rezeption ist, dusche ich halt in dem dreckigen Bad, was mich schon etwas aufregt, und gehe dann ins Bett. Endlich ist dieser Tag vorbei und es kann ja nur wieder was Besseres kommen.

Wandern auf dem Penang Hill, Bergbahn und Kek Lok Si Tempel

Glücklicherweise habe ich endlich mal wieder gut geschlafen und fühle mich ausgeruht und fit, auch ohne Kopfschmerzen. So starte ich gemütlich in den Tag und plane, auf den bekannten "Berg" von Penang zu fahren und, wenn noch Zeit ist, einen bekannten Tempel zu besichtigen. Vorher trage ich noch kurz meine kleine Beschwerde bezüglich des Bades vor und man merkt, dass man es vergessen hat. Ei ei ei... Es ist, nebenbei bemerkt, kein günstiges Hotel. Aber egal, ich bin wieder fit und gut gelaunt und freue mich, dann am Abend in ein sauberes Zimmer zu kommen. Im Hotel nebenan gehe ich noch frühstücken und mit Grab gehts zum Penang Hill, etwa 10 km außerhalb der Stadt, für etwa 3 Euro. Dort kann man hoch wandern, was ich nicht tue. Es fährt auch eine Bergbahn hoch, die für Ausländer, ganz offiziell auf einem Schild ausgewiesen, mal schön doppelt so teuer ist. Aber egal, ich will ja auch gerne mal damit fahren. 
Im Internet habe ich oft gelesen, dass man die Fast lane buchen soll, weil man sonst so ewig anstehen müsste. Es fahren nur 2 Bahnen, immer natürlich nur eine in eine Richtung, was auch mal dauern kann, bei ca. 5 Minuten Fahrt. 
Aber ich habe wohl Glück, es ist wenig los und ich gehe durch und kann direkt in die kurz danach eintreffende Bahn einsteigen.
Wirklich spektakulär ist es jetzt nicht, mit dieser Bahn zu fahren, aber man ist schnell oben und die Aussicht ist fantastisch. Der Blick aufs blaue Meer, einen klaren Himmel mit paar Wölkchen, und die Stadt Georgetown in ihrer ganzen Breite - vom idyllischen, hübschen Kern der Altstadt, wo ich auch wohne, über die Plattenbauten und abgeranzten Gegenden außerhalb dieses Stadtteils, der bei Touristen so beliebt ist. Ich gehe relativ schnell weiter weg von dieser ersten Aussichtsplattform, auf der sich alle Leute tummeln. Der Penang Hill bietet auch viele Wanderwege, auch einen kleinen Skywalk, den ich nehmen möchte. Irgendwann sehe ich jedoch ein Schild, das einen größeren, aber gut machbaren Weg ausweist, und entscheide mich dafür, weil ich Lust drauf habe, fit bin und auch das Wetter mitspielt. Man kann auch ein Shuttle nehmen, was wirklich viele in Anspruch nehmen, und sich zu 4 verschiedenen Fotospots fahren lassen. Ich laufe die Strecke und genieße die Aussicht. Und nach ca. 500 Metern, entfernt von der Haltestelle der Bahn, bin ich auch schon relativ alleine auf diesem sehr gut ausgebauten Weg. Lediglich ein englisches Paar hat sich wohl auch entschieden, sich etwas zu bewegen. Sonst ist wirklich keine Menschenseele zu Fuß unterwegs, alle lassen sich mit den Caddies umherfahren. Das ist so schade, denn die Wege sind toll und es ist so schön zu laufen. Ich laufe zu verschiedenen Punkten, es gibt immer wieder Hinweistafeln über die verschiedene Flora und Fauna und es ist einfach ein schöner Tag. Irgendwann biege ich ab, weg aus der Sichtweite des Pärchens, und lande auf einem Weg schon bergab. Auch der Weg ist gepflastert und sehr schön, aber da hier keine Caddies fahren, begegnet mir hier niemand und der Weg ist auch nicht gepflegt, sprich voll von Blättern und was die Natur so bringt.
Aber ich genieße die Stille, denn Asien ist ja insgesamt schon recht hektisch und laut und voll mit Verkehr.
Auf meiner Karte muss ich auch theoretisch an der Mittelstation der Bahn landen und gehe mal davon aus, dass ich da einsteigen kann. Insgesamt waren es knapp 5 Kilometer, die sich sehr toll laufen ließen, mit Sonne, leichtem Wind und ab und zu mal ein kleines Nieselchen. Auf einem Schild lese ich noch, dass es hier relativ einmal schwarze Rieseneichhörnchen gibt. Und Affen. Und dann sehe ich tatsächlich auch eins dieser Eichhörnchen, das ich ohne diese Info sicher für einen schwarzen Affen gehalten hätte. Wahrscheinlich habe ich Glück, weil ich alleine bin und eben leise, dass es sich zeigt.
An der Station angekommen sind ein paar Bauarbeiter vor Ort und sie sagen mir, dass ich die Bergstation anrufen muss, damit die Bahn mich hier einsammelt. Auf dem Kasten, in dem sich das Telefon befindet, steht fett geschrieben, dass nur Befugte das Telefon bedienen dürfen und auch nur im Notfall. Auf meine Frage, ob sie sich da sicher seien, nickt man und so rufe ich an und bestelle mein "Bahntaxi" zu meiner Station. Und dann geht es auch relativ schnell runter. 
Ich fand es wirklich sehr schön und extrem lohnenswert.
Da noch Zeit ist, lasse ich mich von Grab zum nahegelegenen Kek Lok Si Tempel fahren. Wohl einer der größten der Gegend, chinesisch-buddhistisch. Der Eingang, an dem die Touris sich dem schon von Weitem sichtbaren Tempel nähern können, ist ein elend langgezogener Tunnel durch Verkaufsstände hindurch, und alle wollen einem wieder ihren Kram andrehen. Es sind meistens Souvenirs, T-shirts... Und ich bin nicht so ganz sicher, ob sich hier wirklich so viele Leute hin verirren. Es wirkt alles etwas verwaist. Nachdem ich den Händler"attacken" erfolgreich entkommen bin, gehe ich hoch zum Tempel. Alles wirkt irgendwie nicht so prunkvoll, wie man es erwartet hätte. Viel ist schon zerfallen oder es befindet sich immer noch im Aufbau. Der Tempel, oder die Tempelanlagen ziehen sich über mehrere Ebenen. Viele goldene Buddha-Statuen sind zu finden, die wirklich schön und anmutig sind. Ich gehe einmal komplett durch, verfolge ein paar Zeremonien und dann geht es über eine kleine Aufzugbahn noch mal eine Ecke höher zur riesigen Statue der Kuan Yin, die Göttin der Gnade und des Mitgefühls. Umgerechnet kostet das 3 Euro. Oben gibt es zum einen die imposante, doch recht nett anzuschauende Statue, die allerdings irgendwie auch noch im Bau ist und man daher nicht direkt hoch kann, und einen Teich mit vielen Karpfen. Auf einem Schild steht auch, dass man bitte keine Fische darin aussetzen soll. Schade, mache ich doch sonst immer mit den Fischen, die ich immer dabei habe...
Dann geht es für mich wieder runter, vorbei an vielen Baustellen. Insgesamt ist diese Anlage also schon noch im Aufbau, oder immer wieder im Bau. Es war interessant, aber richtig empfehlenswert irgendwie auch nicht. Und dann bringt mich Grab wieder für ca. 3 Euro zurück zum Hotel. Nach einer kurzen Pause mache ich mich wieder auf zu dem Aussichtpunkt, der gestern nicht zu betreten war. Und es geht, auf wackeligen Brettern kann man weit ins Meer reinlaufen, das sich aufgrund der Ebbe gerade zurückgezogen und viel Müll zum Vorschein gebracht hat. Bis hin zu einem LKW ist nichts da, was es nicht gibt, und was alles so im Meer landet. Von vorne schaue ich mir noch den etwas wolkenbelasteten Sonnenuntergang an und mache mich dann auf den Weg. Kurz vor Anfang der Straße steht noch eine Familie, die ein Foto mit mir machen wollen. Alle, in verschiedenen Konstellationen. Und auch der kleine Junge muss mal mit mir aufs Bild und man sieht ihm an, dass er denkt, was soll ich denn jetzt mit der komischen fremden Frau auf einem Bild. Aber was solls, sie freuen sich drüber und dann gehe ich auch weiter. Entlang des Ufers, was aber auch nicht so ganz einfach ist und man oft auf die Straße muss. Es gibt aber dennoch viel Schönes zu sehen und ich muss sagen, dass mir Georgetown echt gut gefällt. Immer mal wieder trifft man auf die Streetart, auf Sprüche und Bilder. Nach etwa 4 KM Rundgang laufe ich noch mal zur berühmten Lovelane, dieses Mal ohne Parade, und gehe in einem Italiener was essen. Dann geht es auch für mich schon wieder zum Hotel, es ist aber auch schon spät am Abend. 
Am nächsten Tag will ich für 2 Tage nach Langkawi, eine Insel vor der Insel quasi. Da bin ich gespannt und packe meinen kleinen Rucksack, der Rest bleibt im Hotel.

Von Penang nach Langkawi - die Insel vor der Insel (01.10. bis 03.10.)

Nachdem das Zimmer nun endlich richtig "neu" ist und ich erholt bin, ist der Vormittag Arbeitszeit, bis ich zum Flughafen fahre, um nach Langkawi zu fliegen. Ich habe etwas überlegt, ob ich fliegen soll, weil es auch Boote gibt, aber da ich zeitlich begrenzt bin und die Boote bei schlechterem Wetter auch öfter nicht fahren, habe ich mich für die (mehr oder weniger) sicherere Variante Flugzeug entschieden. Insbesondere, weil momentan öfter mal noch starke Gewitter vorbeikommen. Zeit spart man sich dabei eigentlich nicht, weil man ja noch zum Flughafen muss, der etwa 30 Minuten außerhalb von Georgetown liegt. Zudem habe ich etwas Pech, weil mein Flug auch noch über eine Stunde Verspätung hat. Karma ;)
Dann auf Langkawi ist es aber recht easy, weil der Flughafen auch klein ist. Mit Grab gehts zu meiner Unterkunft. Der Fahrer ist nett und wir unterhalten uns gut, und er sagt noch, wenn ich Roller fahre, wäre es hier nicht so schlimm. Nur muss man aufpassen, dass einem keine Tiere vors Gefährt laufen: Hunde, Katzen, Hühner, Ratten, Kühe, Affen... Meine Unterkunft hier ist etwas günstiger und nicht direkt am Strand, aber ich habe auch eh nicht vor, viel dort zu sein. Dennoch ist es sehr nett und das Personal auch, sodass man sich schnell wohl fühlt. Wie man auch sehen kann, ist hier viel im Aufbau. Bei vorherigen Bewertungen war die Rede von Bauarbeiten, wo ein Pool entstehen soll, der jetzt in den letzten Zügen war. Es fehlten nur noch die Feinheiten, dann hätte man ihn schon nutzen können. Auch befindet sich nach wie vor viel Müll an den Straßenrändern, aber an dieses Bild muss man sich leider hier in Asien vielerorts gewöhnen. Nachdem ich mein Zimmer eingecheckt habe, laufe ich zum Strand und einmal den ganzen Ort ab, Cenang Beach. Meine Unterkunft ist das Casa Idaman Motel in Cenang. Der Strand ist wirklich sehr schön und ich fühle mich direkt wohl. Die ganze Stimmung und Atmosphäre ist toll und man kann wirklich weit ins Wasser laufen, da gerade Ebbe ist. Man könnte sogar bis zur nächsten kleinen Insel laufen. Leider habe ich die Zeit nicht dafür und schlendere weiter am kilometerlangen weißen Sandstrand entlang, bis die Sonne untergeht und ich einen der schönsten Sonnenuntergänge sehe, die ich jemals sehen durfte. Der Himmel wird pink angemalt, richtig kräftige Farben schmücken den Himmel. Zwischendurch fliegt noch ein Flugzeug über meinen Kopf, da der Flughafen recht nah am Strand ist. 
Ich bin wirklich fasziniert und freue mich auf die weiteren beiden Tage. An einem Promenadenweg laufe ich dann zurück Richtung Ortskern, bis fast einmal ganz auf die andere Seite. Alles gut zu Fuß zu erreichen. Es zieht mich noch mal zum Strand, es ist auch noch gut was los überall, aber nicht mit dem Gefühl, dass es so überlaufen ist. Am Strand machen Künstler, so nenne ich die jungen Herren mal, eine Feuershow, wo sie sich auch mal über die Köpfe der Zuschauer hinweg die brennenden Fackeln zuwerfen - und oft auch nicht fangen. Ich bin in sicherem Abstand und finde es dennoch sehr hübsch anzusehen. Also bleibe ich etwa eine halbe Stunde und gehe dann noch was essen und dann wieder zum Hotel, weil ich morgen recht früh raus muss. Ich habe eine Jetski-Tour gebucht, die einen in 4 Stunden zu 8 verschiedenen Inseln bzw. verschiedenen Stopps dort führt. Darauf bin ich sehr gespannt und konnte durch meinen Spaziergang auch schon in etwa auskundschaften, wohin ich muss. Denn exakte Angaben dazu gab es leider nicht, außer "Cenang Beach", der ja nun wirklich lang ist.
Und dann folgt die erste Nacht auf Langkawi, wo ich direkt denke, hier möchte ich noch mal länger hin.

Jetski-Tour zu 8 Inseln und Rollerfahren auf Langkawi

Der Morgen im Hotel ist kurz, weil der Treffpunkt zur Tour bereits um viertel vor 9 ist. Ich plane 5 Minuten Laufweg ein und bin dann recht schnell - gut ausgerüstet und vorbereitet - an der Hütte des Touranbieters, wo schon viele andere warten und sich umziehen. Die Gruppe wird zum Glück noch mal aufgeteilt, sodass in meiner Gruppe, eine Mischung aus Spaniern, Engländern und Amis sowie einer Inderin, nur 5 Jetskis gemeinsam unterwegs ist. Unser Guide erklärt alles, dann gibt es die kurze Einweisung und es geht schon los auf die Tour. Ich habe ja bereits mal meine Jetski-Erfahrung in Key West gemacht, was wirklich Horror war, und ich wollte dem Ganzen noch eine Chance geben. Anfangs ist es schon immer unsicher, bis man sich dran gewöhnt hat, wie der Jet über die Wellen hüpft, und dass man sich einfach immer wieder sagen muss, dass das Ding wirklich sehr schwer umkippen kann, wenn man nicht zu aggro fährt. Und dann macht es auch richtig Spaß. Insgesamt steuern wir 8 verschiedene Punkte und Orte an, vor verschiedenen Insel, wo unser Guide uns einiges erklärt. Zum Beispiel die Dichte der Mangroven, die man nach dem Tsunami 2004 weiter gestärkt hat zum Schutz, warum eine Insel den UNESCO-Status verloren hat, was wirklich eine unnötig dumme Geschichte ist: Es leben Seeadler hier, die natürlich für die Touris eine Attraktion sind. Um sie anzulocken, werfen die Einheimischen Hühnerfleisch ins Wasser, was die Adler anlockt. Und das ist auch immer noch so. Als wir auf unseren Jetskis, mit ausgeschaltetem Motor, auf dem Wasser liegen und die Vögel beobachten auf ihren Bäumen, kommen Boote, überfüllt mit Touris, und sie werfen was ins Wasser. Und schlagartig kreisen Hunderte von Adlern über den Köpfen. Jetzt wissen wir, was gemeint ist. Wirklich sehr schade.
Dann geht es zur Insel Dayang Buting, auch genannt die Inse der schwangeren Jungfrau, weil die Silhouette der eine auf dem Rücken liegenden Schwangeren gleich. Dort kann man auch ein wenig laufen und im Süßwassersee schwimmen. Dies ist auch die einzige Insel, auf der wir eine Zeit sind. Allerdings ist der Weg zu Laufen nicht sonderlich schön und der See eine Enttäuschung in dem Sinne, weil alles voller Leute ist und es sehr künstlich angelegt ist, um die Leute zu Wasseraktivitäten zu überreden. Also bleibe ich nicht lange und gehe lieber wieder Richtung Küste, wo man doch schöner aufs Meer und die Inseln sehen kann und warte auf meine Gruppe.
Dann geht es weiter und leider zieht das Wetter zu, sodass die Fahrt doch recht rau wird und ich mich an Florida erinnere. Man knallt aufs Wasser und muss sich wirklich sehr konzentrieren. Zum Glück hört es immer wieder mal auf, sodass wir auf einer freien Fläche auch mal 20 Minuten ohne Formation in der Gruppe, die wir sonst einhalten müssen aus Sicherheitsgründen, frei auf dem Meer umherheizen können, und das macht richtig Spaß. Der Guide sagt nur, viel Spaß, und fahrt bitte nicht nach Thailand. Denn die Grenze ist gar nicht so weit weg :)
Dann geht es auch noch zu verschiedenen Felsformationen, teilweise mit richtig tiefen Felsspalten, was wir mit den Jetskis nah bestaunen können. An einer kleineren Insel machen wir noch einen Halt und können schwimmen, was auch super angenehm ist, da das Wasser warm ist und der Fahrtwind gepaart mit dem windigen Wetter und Regen doch recht kühl.
Dann gehts zurück Richtung Cenang und die Tour ist zu Ende. Es ist wirklich eine tolle Tour und auch die Gruppe war gut und nicht nervig :)
Ich gehe dann ins Hotel, duschen und aufwärmen und ein Nickerchen machen und miete mir dann noch einen Roller. Noch am Abend fahre ich in Richtung Seilbahn, für die Langkawi bekannt ist. Ich habe im Kopf, dass sie bis 8 geöffnet ist, stehe aber leider um 6 schon vor verschlossenen Türen. Etwas ärgerlich, weil ich umsonst dahin bin. Aber so kenne ich die Strecke, bin mal wieder Roller gefahren und mit den Gegebenheiten vertraut und starte einfach am nächsten Morgen früh. Der Rückflug geht erst am Nachmittag. Ich fahre mit dem Roller noch mal ein wenig durch die Gegen und durch den Ort und esse dann in einem tollen Restaurant, The Cliff, mit Blick aufs Meer, mein Abendessen.

Dann gehts zum Hotel und ein schöner Tag geht zu Ende.

Cable Car auf Langkawi und ein heftiger Wetterumschwung auf dem Berg

Wie geplant geht es morgens los Richtung Seilbahn, die einen auf einen Berg bringt mit schöner Aussicht und zudem noch bei gutem Wetter Zugang zur "Skybridge" bietet. Die Sonne scheint und ich freue mich, dass ich wohl mit dem Wetter Glück habe. 
Die Strecke kenne ich schon, vorher muss ich noch tanken, und dann bin ich schon dort. Zur ersten Station geht es relativ schnell, nur ab der Mittelstation zur obersten muss man schon etwas länger warten. Die Aussicht ist aber wunderbar, die verschiedenen Blautöne des Meeres und Grüntöne der Bäume sind wirklich eine schöne Farbpalette.
Oben sehe ich dann auch, dass die Brücke auf ist, was mich sehr freut. Ich kaufe mir ein teureres Ticket, weil ich denke, dass man da noch etwas Besonderes dabei hat, aber wie sich rausstellt, ist es einfach nur eine weitere Bahn, damit man nicht die Stufen laufen muss. Und das dauert noch mal etwa eine Stunde, bis ich endlich meinen Fuß rein setzen kann. Bzw. bis ich Glück hatte und noch als Einzelperson in dieser Bahn mit konnte. Denn an der Brücke angekommen laufe ich drüber und verstehe nun auch, warum sie bei schlechtem Wetter und Wind geschlossen ist (es ist gut wackelig). Die Aussicht ist genial. Ich laufe über die Brücke bis zu einer kleinen Plattform, wo sich auch einige Äffchen aufhalten und schaue mir die weite Sicht auf die Berge an. Und während ich da so verträumt gucke, ziehen in einem rasanten Tempo ein paar Wolken durch die Bergspitzen, was ich zunächst echt faszinierend finde, wie schnell das geht. Und dann drehe ich mich um, und wo vor einer Minute noch die Brücke samt herrlichem Ausblick war, ist nun nur noch die Silhouette und ein einziger Nebelwald zu sehen. Auch faszinierend irgendwie, wie schnell das geht. Diejenigen, die hinter mir standen und erst jetzt aus der Bahn kamen, konnten schon gar nichts mehr von der Aussicht genießen. Ich hatte echt Glück. Doch dann fängt es an zu schütten ohne Ende. Ein starkes Gewitter kommt dazu und alle flüchten unter das Häuschen und warten auf die Bahn. Die eine Bahn, die so ewig braucht. Ich habe so ein bisschen meinen Flieger im Kopf... Aber noch ist etwas Zeit. Leider haben auch nun alle, die zuvor gelaufen sind, sich ein Ticket gekauft, und so heißt es wieder ewig warten und darauf achten, dass die Chinesen sich nicht wieder dreist vordrängeln. Denn vor allem mit einem Typen musste ich mich anlegen, denn er wollte sich mit 3 anderen an mir vorbei in die Bahn drängeln, und ich wäre nicht mehr mitgekommen. Aber ich habe ein paar nette Helfer in der Schlange bei mir gehabt und so kann ich mit. Ein Glück. Nach oben fährt auch sonst keiner mehr, alle Gondeln sind komplett verwaist. Auch die Aussicht, die man auf der Fahrt nach oben hatte, ist natürlich hin. Nur Nebel, Regen und Gewitter mit einigen spektakulären Blitzern zwischendurch. Na ja, die werden ja wisen, wann sie die Gondeln lieber stoppen... Und dann komme ich auch endlich unten an, und weil alles so ewig gedauert hat, kann ich leider keine weiteren Orte anfahren, wie geplant. Aber zudem ist das Wetter ja wirklich nicht einladend, und so muss ich auch in diesen sauren Wetterapfel beißen und fahre im Regen auf dem Roller mit einem provisorischen Regencape zurück, sehr langsam, weil alles sehr nass und rutschig ist. Fast pünktlich zum Late Checkout gebe ich dann den Roller ab, sammele meine Sachen im Zimmer ein und fahre zum Flughafen. Zum Glück keine Verspätung, aber da ich noch total durchnässt bin, ist es auch nicht so angenehm, im klimaanlagengetränken Terminal noch eine Stunde zu warten. Aber gut, hilft nix, gibt es erst mal einen Tee und dann kommt auch der Flieger und es geht los. Nach Ankunft noch ins Grab, mit einer gehörlosen Fahrerin, die die ganze Zeit telefoniert. Das machen alle hier extrem, nur finde ich es bei Gebärdensprache doch noch etwas schlimmer, da sie dafür ja ihre Hände benutzen muss, und diese dann gar nicht am Steuer sind. Aber auch die Leute, die angerufen werden oder anrufen, sind gehörlos und man kommuniziert über Videotelefonie. Ist an sich eine Supersache, nur beim Fahren... Na ja.
Eine halbe Stunde Fahrt bringe ich hinter mich und dann gibt es endlich die warme Dusche und ein wenig chillen ist angesagt.
Den Abend nutze ich noch für eine weitere Runde durch die Stadt und esse dann in einem arabischen Restaurant eine Kleinigkeit, bevor es dann wieder zurück geht. Morgen ist schon der letzte Tag hier in Georgetown, oder gar in Malaysia, und ich möchte ganz gerne zum Nationalpark fahren und dort etwas wandern.
Recht müde gehts dann schnell ins Bett.

Der letzte Tag in Malaysia: Wandern im Nationalpark Penang und Streetart-Tour

Den Tag lasse ich recht ruhig angehen und mache mich gegen Mittag mit Grab auf Richtung Nationalpark Penang, der etwa 30 Minuten Fahrt außerhalb der Stadt liegt. Ich habe gelesen, dass man dort sehr gut wandern kann und bin gespannt (wie oft ich in diesem Blog "gespannt" schreibe - Wahnsinn). Der Fahrer sagt mir, dass ich wohl mit dem Boot fahre und nennt mir alle Möglichkeiten. Als ich ihm erkläre, dass ich nur zu Fuß unterwegs sein will, guckt er mich doch sehr verdutzt an. Er hat wohl kein Verständnis, wie man so viel laufen kann. Leider hätte ich mich mal etwas mehr informieren müssen, denn als ich ankomme, muss ich meinen Plan, an den "Monkey Beach" zu wandern, leider überdenken. Denn auf der Karte am Registrierungszentrum, wo man sich eintragen muss, steht, dass ein Abschnitt gesperrt ist. Scheinbar, wie ich später in einem längeren Gespräch mit einem Ranger erfahre, hat hier ein Sturm so schwer gewütet, dass man diesen Weg nicht mehr richtig nutzen kann. Anscheinend lassen sich einige Touris davon dennoch nicht abschrecken und es hat wohl schon einige Unfälle gegeben. 
Ich entschließe mich, dennoch den Weg so weit es geht zu laufen, und mache mich auf. Der erste Teil ist asphaltiert und führt direkt am Strand lang. Zur Begrüßung hängt eine Affengang auf dem Weg ab und wartet auf neue Opfer (schon beim ersten Anblick habe ich meine Wasserflasche, die ich eben noch gekauft habe, schnell in den Rucksack gepackt). Und dann kreuzt die lustige Truppe auch noch eine Riesenechse, und ich fühle mich leicht zurück versetzt auf Komodo Island.
Ich halte mal etwas Abstand, aber das Tier läuft dann auch schon in die Büsche. Dann geht es weiter und leider hängt mir eine Gruppe von Chinesen im Rücken, die wieder mal laut daher brabbeln. Da ich gerne ruhig wandern möchte, versuche ich immer, sie abzuhängen, aber es funktioniert leider nicht. Irgendwann entschließe ich mich daher, den anderen Weg zu "Turtle Beach" zu nehmen, weil sie einfach nie ruhig sind. Leider erwische ich den schwersten Weg, der mitten durch den Dschungel führt, und der auch aufgrund von Sturmschäden eigentlich nicht mehr begehbar ist. Da ich den aber im Vornherein nicht nehmen wollte, ist mir das auch nicht bewusst, bis ich eben selbst über Matsch, Schlamm, Baumstämme und alles klettern und durchschlüpfen muss. Der Weg ist bei Maps.Me als Canopy Walk ausgezeichnet, und so kann ich wenigstens diesem Lauf etwas folgen. 
Es scheint etwas schwierig zu sein, diesen Nationalpark in Schuss zu halten, was auch schade ist. Man hat für die Touristen auch einen Hängebrückenpfad errichtet, die Brücken sind hoch oben auch noch sichtbar, aber der ist gesperrt, weil es wohl auch hier einen umgestürzten Baum gab und man es nicht mehr erneuert hat. Ich laufe noch zur Hütte rauf, an der man seinen Beitrag zum Betreten der Brücken zahlen musste, und alles ist sehr verfallen. Eigentlich echt traurig. Das Ganze, wie auch der Sturm, der den Weg zu Monkey Beach versperrt hat, war wohl schon 2017. Es geht für mich weiter, irgendwann kreuzt ein Pärchen meinen Weg, das ist dann auch schon alles. Da ich nicht ganz fit bin, finde ich es mal wieder recht anstrengend, wenn auch sehr schön. Aber manchmal muss man echt gut überlegen, wie man über die Baumstämme, Äste und Co drüber kommt. Natürlich nehme ich auch einige blaue Flecken mit nach Hause, aber das ist glücklicherweise auch alles. Immer mal wieder gibt es auch Abzweigungen, die ich aber nicht nehme, weil sie vom "Hauptweg" abweichen, der auch schon schwer zu erkennen ist, und ich da dann bezweifle, dass man wirklich weiter kommt, oder ich mich gar noch verirre. Zumal ich von der Route, die ich bei der Registrierung eingetragen habe, nun ja auch abgewichen bin. Irgendwann kreuzt dann der "eigentliche" Weg zum Turtle Beach, der gut ausgebaut ist, und ich denke, na, das habe ich ja wieder mal gut gemacht. Es sind noch rund 1,2 km bis zum Strand und ich laufe mal in die Richtung, um den Weg auszuchecken. Nach ca. 500 m drehe ich aber um, weil ich meine Kräfte etwas schwinden sehe und nicht noch mal runter will, um später noch einmal hoch zu laufen. Immerhin ist man hier auch wieder auf einer guten Höhe und weitere Kopfschmerzen wie in den Cameron Highlands will ich nicht riskieren. Also mache ich noch eine kurze Pause an einer ehemaligen Hütte. Auf den ganzen Wegen, die ich gesehen habe und gelaufen bin, ist alles, was mal gebaut wurde, nicht instand gehalten worden. Informationsschilder über Geschichte, Flora und Fauna ist teilweise so verwittert, dass man es nicht mehr lesen kann. Sehr schade. Auch die "Hütte" besteht nur noch aus einem Teil eines Daches sowie ein paar Brettern, die lose umher liegen und wohl mal den Boden darstellen sollten.
Dann mache ich mich auf den Rückweg, was recht angenehm ist, da es wirklich ein sehr gut zu erkennender Weg ist. Auch wurden bei kniffligeren Stellen Stufen eingebaut, und Seile zum Klettern oder Absichern befestigt. Die Stufen sind jedoch auch schon größtenteils Opfer der Natur geworden. Aber insgesamt ist es wirklich sehr schön zu wandern und vielleicht ist es ja auch deshalb nicht ganz so überlaufen. Auf diesem Weg begegnen mir zwar immer mal wieder Leute, aber es ist wirklich überschaubar. Insgesamt habe ich dadurch auch viele Tiere beobachten können, die sich an mir alleine wohl nicht gestört haben, inklusive der Affen, die auch mitten im Dschungel rumhüpfen. Glücklicherweise sind mir (sichtbar) keine Spinnen oder Schlangen begegnet, auch wenn ich bei manchen Ästen den Eindruck hatte, sie sehen einer Schlange doch verdächtig ähnlich...
Auch wenn es bergab geht, ist es nicht immer einfach, einen guten haltenden Weg zu finden. Aber dann komme ich irgendwann wieder an der Abzweigung raus, an der ich (noch mit den Chinesen) gestartet bin und mache noch eine kleine Pause am Strand. Dann laufe ich ein Stück am Strand lang, aber erschrecke, als ich 2 Riesenechsen aufschrecke und die mich etwas skeptisch angucken, dann aber zum Glück wieder im Busch verschwinden. Und als dann auch noch fast in eine Riesenqualle trete, geht es für mich lieber auf dem asphaltierten Weg weiter. Am Ausgang unterhalte ich mich dann mit dem Ranger und erfahre, dass ich auch ein Boot hätte zurück nehmen können. Aber da ich das nicht wusste, ist alles okay. Grab kommt schnell und dann geht es wieder zurück in die City. Insgesamt definitiv eine empfehlenswerte Wanderung, die viele schöne Eindrücke hatte. Man sollte allerdings Wandersachen anziehen, denn mit meinen normalen Schuhen hat mir doch manchmal der Halt gefehlt.
Zurück im Hotel erst mal duschen und ausruhen, und dann drehe ich abends noch mal eine Runde auf der Suche nach den bekanntesten Streetarts in Penang. Die ganze Stadt ist davon voll, und wenn man achtsam ist, entdeckt man auch in den kleinen Gassen allerhand. Es war zwar nicht geplant, aber insgesamt bin ich dann doch noch mal über 2 Stunden unterwegs und finde wirklich schöne Motive. Zwar muss man bei den Straßen hier auch sehr gut aufpassen, wo man hintritt, denn manchmal sind einfach tiefe Löcher oder ganze Schächte frei, durch die man einfach mal schnell verschwinden könnte. Es ist ein toller Abschied von Georgetown, von Malaysia. Nachdem ich noch was zu Essen gefunden habe geht es zurück, packen und vorbereiten auf den nächsten Tag, der mich in ein weiteres Land bringt: Vietnam. Dort werde ich dann meine Freundin Anna in Ho-Chi-Minh treffen.